HISTORY

JOSEF RETTL
Gründer der Uniformierungsanstalt und Civilschneiderei
Der Ursprung der Familie Rettl kann erstmals im Jahre 1624 als Besitzer eines Hofes in Treßdorf im Gailtail nachgewiesen werden. Aus dieser Linie entstammt auch Josef Rettl, welcher nach Klagenfurt „auswanderte“, um das Schneiderhandwerk zu erlernen. Josef Rettl gründete sodann auch im Jahre 1868 mit seiner Frau Anna in der Domgasse 11 eine Uniformierungsanstalt und Civilschneiderei.
Im Jahr 1882 erfolgten der Ankauf des Hauses Domgasse 16 und die Erweiterung des Betriebes. Josef Rettl baute im Laufe der Jahre das Unternehmen zur größten und renommiertesten Uniformierungsanstalt aus, und fertigte für sämtliche k. u. k. Staatsbeamten, Aspiranten, Volontäre, k. u k. Einjährig-Freiwillige und Offiziere.
HANS RETTL I.
Josefs Nachfolger, fertigte auch für das österreichische Kaiserhaus
Geboren als Sohn von Thomas und Rosalia Rettl, am 27.7. 1875 in Budapest, wohin es seinen Vater, den Bruder des Firmengründers Josef Rettl, in der Donau-Monarchie hingezogen hatte.
Hans Rettl I. wurde unter tragischen Umständen nach einer großen Cholera-Epidemie, bei der alle Familienangehörigen ums Leben kamen als 10 jähriges Büblein von den Nachbarn mit einem Taferl um den Hals versehen, auf dem der Name und die Zieladresse der Verwandten in Kärnten stand, in den Zug gesetzt, und zurück in Gailtal geschickt.
Alsbald durfte er bei seinem Onkel Josef in Klagenfurt das Schneiderhandwerk erlernen und legte nach Jahren auf der Walz im Jahre 1901 die Meisterprüfung ab. Er übernahm im Jahre 1902 mit seiner Frau Emilie, den Betrieb seines kinderlosen Onkels. Unter seiner Führung gewann das Unternehmen an überregionaler Bedeutung. So wurde auch für den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ein Waffenrock in seiner Werkstatt gefertigt.


HANS RETTL II.
Als Absolvent der Zuschneiderschule in Paris, brachte er die Eleganz der französischen Schnitte nach Villach
Der Expansionsentwicklung des Betriebes Folge tragend, wurde im Jahre 1929 in Villach, Willroiderstraße1, gegenüber dem Hauptbahnhof eine Filiale eröffnet.
Hans Rettl II., geb. 1905, übernahm nach Jahren auf der Walz, wo er in Paris, Dresden, Genf und Bozen Erfahrung sammelte, mit seiner Frau Margot, die Filiale in Villach.
Diese wurde in kürzester Zeit zum renommiertesten Schneiderbetrieb der Stadt, mit zwei Zuschneidemeistern und 30 Schneidern. Ein Anzug von Rettl war damals schon ein Statussymbol ersten Ranges. Durch das Bombardement im Jahre 1944 wurde das Geschäft vollständig zerstört. Der Neubau der Firma erfolgte am Standort Hauptplatz 23 und erreichte auch schon bald wieder alte Größe und Ansehen.
HANS RETTL III.
Internationale Erfahrung bei W.F. Adlmüller in Wien und der Tailer & Cutter Academy in London.
Er wurde im Jahre 1931 geboren, erlernte das Grundwissen der Schneiderei bei seinem Großvater. Nach Ausbildungsjahren in Wien, Paris und London absolvierte er die Meisterprüfung im Jahre 1955.
Im Jahre 1965 eröffnete er mit seiner Frau Gertrude, das neue Geschäft in der Freihausgasse 12 in Villach, wo erstmals hochwertige Konfektion und exklusive Accessoires präsentiert werden konnten.
In der Werkstätte wurde mit 30 Schneidern über 1000 Maszanzüge im Jahr von Hand gefertigt.
Durch sein internationales Engagement auf den Weltkongressen der „Master Tailors“ in London, Rom, Tel Aviv und Seoul, sowie die Präsentation von eigens entworfenen Modellen bei Modeshows in Wien und San Remo, wurde der Name Rettl wiederum weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.
Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland schätzen die Qualitätserzeugnisse aus dem Hause Rettl. So würde auch Peter Wecks Garderobe für die damaligen Wörthersee-Filme in unserem Hause maszgeschneidert.


THOMAS RETTL I.
Ausbau Verkaufsfläche in Villach und Bekanntheitssteigerung der Eigenmarke Rettl 1868 Kilts & Fashion
Wie auch seine Vorväter, erlernte Thomas Johannes Rettl, geb. 1962, nach Abschluss der Handelsakademie das Schneiderhandwerk. Internationale Erfahrung sammelte er durch Aufenthalte bei Daks u. Jaeger in London, und Schottland, Sir Anthony in Wien sowie Fa. Volume in Italien.
Im Jahre 1991 übernahm Thomas Rettl mit seiner damaligen Frau Karin, den Betrieb und schaffte es gemeinsam mit den Stammkunden von Vater und Großvater, ein modernes, jedoch traditionsbewusstes Modefachgeschäft internationaler Kompetenz am Standort Villach zu etablieren.
Kontinuierlich wurde die Damenabteilung erweitert, und im Jahre 1996 konnte die Geschäftsfläche verdoppelt und durch einen gelungenen Umbau eines der schönsten Geschäfte Österreichs geschaffen werden.
Ab 1999 wurde mit der sukzessiven Kreation und Produktion einer eigenen Kollektion begonnen. Durch die Neuinterpretationen von alten Uniformmodellen basierend auf traditionellen Schnitten aus dem Archiv entstand eine neue Modelinie, die im Laufe der Zeit immer größeren Zuspruch bei den Kunden erlangte.
Zudem steigerte Thomas Rettl die Bekanntheit der Eigenmarke Rettl 1868 Kilts & Fashion durch die Maszanfertigungen von Kilts auf der höchsten Qualitätsstufe, der extravaganten Hochzeits- und Anlasskleidung, die neue einzigartige Rettl 1868 Modelinie und die T-Shirt Kollektionen, die die Heimatverbundenheit und den Kärntner Schmäh transportieren, enorm. Sogar Thomas Gottschalk, Armin Assinger und Sir Sean Connery himself tragen handgefertigte Einzelstücke aus den Rettl Kollektionen.
Mit seiner jetzigen Frau Nathaly wurden die Geschäfte in Klagenfurt und Graz eröffnet sowie zahlreiche Promotionveranstaltungen weit über den Grenzen Kärntens hinaus absolviert. Der jetzige Höhepunkt ist der Beginn des internationalen Exports, wie nach Shanghai und den USA.
NATHALY & THOMAS
Das Imperium wächst. Leidenschaft, Vision und Stil
Wenn sich Tradition und Mut zu Neuem begegnen, entsteht etwas Außergewöhnliches – so wie bei Nathaly und Thomas Rettl. Gemeinsam führen sie das Familienunternehmen RETTL 1868 mit unerschütterlicher Leidenschaft, Gespür für Qualität und einem unverwechselbaren Sinn für Stil.
Mit Nathaly Rettls Eintritt 2005 begann eine neue Ära: Sie brachte frischen Schwung in die Kollektionen, professionalisierte Strukturen und öffnete die Türen in die Welt der internationalen Mode. Ihr feines Gespür für Ästhetik, Details und Trends formte die Marke zu einem modernen Label mit klarer Handschrift – authentisch, edel und stets mit einem Augenzwinkern.
Thomas Rettl, Visionär und Kreativgeist, steht für die Wurzeln und die Seele der Marke. Seine Liebe zu Schottland, zum Kilt und zur kulturellen Vielfalt fließt in jedes Design ein. Gemeinsam schufen Nathaly und Thomas eine Modewelt, die weit über Kleidung hinausgeht – sie ist Ausdruck von Haltung, Charakter und Lebensfreude.
Ob auf internationalen Bühnen in New York oder London, auf Highland Games, in historischen Gewölben oder auf den Laufstegen der Alpen – Rettl 1868 verbindet Herkunft und Zukunft auf unvergleichliche Weise.
Unter der Führung von Nathaly und Thomas Rettl ist aus einem traditionsreichen Handwerksbetrieb ein international anerkanntes Modeimperium geworden, das Charme, Qualität und Individualität vereint.
Ihr gemeinsamer Weg steht für das, was Rettl 1868 so besonders macht:
Zwei Persönlichkeiten, eine Vision – und der Mut, Tradition immer wieder neu zu denken.

DAS KELTEN-KARO “MADE IN AUSTRIA”
Von den Ursprüngen im Alpenraum – zu den britischen Inseln

Nachgewiesenermaßen hatten schon die Kelten bei uns im Alpenraum die Kunst des Tartanwebens beherrscht, lange bevor in Schottland die ersten Stoffe nachweisbar waren. Belegbar durch Textilfunde in Salzbergwerken wurde in wissenschaftlichen Experimenten bestätigt, dass unsere Ureinwohner bereits auf einem 4-schäftigen Webstuhl eine Köperbindung produziert hatten, welche heutzutage als „typisches Schottenkaro“ =Tartan bekannt ist. Dass die Kelten erst Jahrhunderte später nach Schottland zogen und dort diese Tradition fortsetzten und bewahrten, ist vielen nicht bewusst. Aber genau diese, unter Historikern bekannte Tatsache, einer breiteren Masse zu vermitteln, ist die Berufung von Thomas Rettl. Mit einheimischen Webern wird nun das originale Urgewebe so authentisch wie möglich wiederbelebt. Das Kelten Karo besteht aus einer Leinenkette mit Wollschuss und ist erkennbar am typischen Querfischgrät, was durch den technischen Aufbau der damaligen Webstühle entstand.

